Dienstag, 14. August 2012

Phnom Penh - welcome to Cambodia



Morgens sind wir also so in Sabang aufgestanden, dass Nina am Pier fragen konnte, ob die Bangka um 7.45 Uhr wohl fahren würde: und sie sollte tatsächlich fahren, was die Chancen erhöhte, dass auch die um 9.15 Uhr fahren würde, was wiederum bedeuten würde, dass wir uns auch auf der Rückfahrt den Umweg über Calapan sparen könnten. Weil man philippinischem Wort aber besser nur zum Teil traut, ist Nina lieber noch auf dem Baumstamm sitzen geblieben, bis die 07.45 Uhr Bangka tatsächlich in Richtung Manila am Horizont verschwand. Endlich war das Wetter wieder besser geworden, sogar die Sonne blitzte durch die dünne Wolkendecke und ausgerechnet dann mussten wir Sabang verlassen, nach so vielen Regenschauern. :-(
Die Fähre um 9.15 Uhr fuhr wirklich und als wolle sich das Meer für seinen stürmischen Auftritt bei der Anreise entschuldigen, war es nun absolut spiegelglatt und friedlich, was dazu führte, dass wir nur eine knappe Stunde bis Batangas brauchten. Dort sind wir fix in einen Bus nach Pasay in Manila geschlüpft und an unserer Haltestelle in ein Taxi zur Mall of Asia umgestiegen. Nirgendwo war das angekündigte Wasser in den Straßen zu sehen und von Zeit zu Zeit schien sogar die Sonne, sodass wir fast glaubten, die ganzen schlimmen Bilder aus dem Fernsehen seien einfach nur erfunden worden, um uns und vor allem euch in Sorge zu versetzen! Wir haben überhaupt nichts von den schweren Auswirkungen der wiederholten Unwetter gemerkt, nicht einmal die kleinsten Zeichen in den vielen Straßen haben von Zerstörung erzählt... Da alles so reibungslos geklappt hatte, blieben uns fast fünf Stunden, bis wir zum Flughafen aufbrechen mussten. Deshalb ließen wir uns eben 'mal wieder zur Mall of Asia fahren und stellten dort erleichtert und sehr zufrieden fest, dass diese sogar über eine kostenlose Gepäckaufbewahrung verfügt. :-) 


Zuerst haben wir lecker in einem Restaurant einer philippinischen fast food Kette gegessen, um uns gleich danach mit Starbucksgetränken ausgestattet ins wohlbekannte Kino zu setzen. Der neue Bourne Film sollte laufen, auf den wir uns schon seit des Vorschaumarathons vor einem der anderen gesehenen Filme gefreut hatten. Der Saal war noch nie so voll und es gab auch noch nie zuvor so viel Vorschau für philippinische Filme (ihr könnt uns das getrost glauben: Erhebungsdaten diesbezüglich haben wir eine Menge gesammelt ;-)) und so befürchteten wir schon, dass der Film aus irgendeinem Grund in einer übersetzten Fassung laufen würde und man nur versäumt hätte, uns darauf aufmerksam zu machen. Andererseits wurden bisher ALLE Filme, die wir uns hier angesehen haben, nie übersetzt, also warum sollte ausgerechnet dieser hier der erste sein?! Große Erleichterung machte sich in uns breit, als dann endlich der Film begann und tatsächlich auf Englisch war. :-) Lustig war es, den Philippinern dabei zuzusehen, wie sie ihre Stadt (Manila) im Film repräsentiert aufnahmen: immer, wenn sie etwas erkannten, ging ein Raunen und ein mehr oder minder unterdrücktes Lachen durch den ganzen Saal! :-) Insgesamt ein sehr sehenswerter Film: vor allem die Verkehrsszenen spiegeln sehr gut das wieder, was wir hier auch erleben durften! :-) 


Auf beiden Flügen, die sogar beide pünktlich waren, hatten wir jeweils zwei ganze Dreiersitzreihen für uns, sodass wir schön gemütlich im Liegen tatsächlich schlafen konnten. Auf dem Cebu Flug gab es sogar ein kleines Mitmachspielchen: es ging darum, Fragen zu Filmen zu beantworten. Der Sieger bekam jeweils ein kleines Geschenk und großes Lob. :-)


In Phnom Penh angekommen wollte uns der Tuc Tuc- Fahrer doch tatsächlich in die Irre führen, indem er uns zu einem anderen Hostel brachte. Wir haben das schon auf dem Weg gemerkt, weil wir sowohl die Lonely Planet Karte als auch Stefans GPS mit heruntergeladener Karte auf dem Schoß hatten. Wir haben uns dann einfach strikt geweigert auszusteigen und schließlich hat er uns dann doch noch zu unserem Favoriten gebracht. Nina hat ihm dann noch einmal eindringlich versucht klar zu machen, dass Touristen solche Späße 'mal überhaupt nicht leiden können und Stefan hat noch ergänzt, dass er froh sein solle, überhaupt sein Geld von uns erhalten zu haben! So! Wir sind ja schließlich nicht von gestern und so konnten wir wenigstens unsere belustigte Wut und unser Gewissen beruhigen, nicht einfach alles achselzuckend hinzunehmen! Grrrr!


Das Hotel war prima: sauberer Raum, gemütliches Außenrestaurant und sehr leckeres Essen für jeweils so wenig Geld, dass es unangenehm wäre, es hier aufzuschreiben: so wie es aussieht, ist Cambodia tatsächlich fast mit Thailand zu vergleichen, wenn nicht sogar noch einen Ticken günstiger! :-) Wir haben uns jedenfalls erst einmal richtig satt gegessen, bevor wir zum ersten Teil unserer Stadttour aufgebrochen sind. Dieser führte uns zum Wat Phnom (Tempel) mitten in der Stadt, mit einem hübschen, schattigen Platz d'rumherum und zum Flussufer, wo wir gemütlich den Abend einläuteten. Am nächsten Morgen ging die Tour weiter mit dem Royal Palace, der, laut Lonely Planet dem in Bangkok das Wasser reichen könne, was wir aber 'mal so gar nicht bestätigen können. Ja, er ist ganz nett und bestimmt auch in gewissem Maße imposant, aber ganz ehrlich: der in Bangkok ist unfassbar viel imposanter und schöner! Ein paar Kunsthandwerksstraßen weiter waren wir dann reif für etwas zu essen und kalte Getränke, was uns Nina zu Liebe in einen für kambodschanische Verhältnisse recht 'teures' Restaurant am Flussufer trieb. Dafür war die Pizza aber spitze und so schnell, wie unsere Getränke immer wieder aufgefüllt wurden, konnten wir gar nicht trinken! :-) 


Den Abend vertrieben wir uns am Flussufer auf der Promenade. Hier trieben Einheimische allerlei Sportarten, von Federball über Fuß- und Volleyball bis zu Massenaerobik, was uns am besten gefallen hat! Wären wir nicht so voll gefuttert gewesen, hätten wir gleich mitgemacht! :-) Die Promenade ist wirklich ein Highlight! Und es gibt dort sogar gar keine fliegenden Händler, die einem ständig etwas andrehen wollen, was sehr entspannend war. :-) Ein paar Straßen weiter auf dem Nachtmarkt durfte Stefan 'mal wieder beweisen, wie gut er inzwischen handeln kann! :-) Der Markt war sehr schön und so werden unsere Rucksäcke immer voller: es wird Zeit, alte Dinge von zu Hause auszusortieren, um Platz für noch mehr Andenken zu schaffen, schließlich geht es morgen weiter nach Siem Reap, wo es mit Sicherheit noch mehr Märkte zu entdecken gibt! :-) Dieser hier zeichnete sich sowohl durch eine Bühne aus, auf der junge Talente eine Chance bekamen, sich zu zeigen, als auch durch einen wunderschönen Essensmarkt am Ende der endlos erscheinenden Kleidungs- und Souvenirstände. Hier lagen dicke Teppiche auf dem Boden, auf denen in regelmäßigen Abständen Soßen und Gewürze standen. Um den Teppichteppich herum standen ganz viele fliegende Händler mit ihren Marktständen, an denen man wie beim Mongolen kleine Körbchen mit all den Dingen füllen konnte, die man gerne frisch zubereitet mit auf seinen Teppichplatz nehmen möchte. Das war ein schönes Bild! Schade, dass wir schon so viel Pizza gegessen hatten, zumindest Stefan hätte sich bestimmt getraut, hier etwas auszuprobieren. :-)


Insgesamt hat uns Phnom Penh sehr gut gefallen! Die Menschen scheinen nett zu sein und von hier kommt man so gut weg, wie von jedem Ort in Thailand oder Vietnam, weil es hier viele Agenturen gibt, die, neben den Hotels und Hostels, alle Tickets verkaufen. Das macht das Reisen sehr viel leichter und unkomplizierter. Außerdem ist der Verkehr lange nicht so dicht und gehupt wird hier auch laaaaaaaange nicht so viel wie in anderen asiatischen Hauptstädten. Die Stadt ist schön, aber leider sehr dreckig, was uns als einziges Manko aufgefallen ist. Die Atmosphäre ist gut und bis auf die Tatsache, dass allein in unserem Hostel in den letzten Jahren schon 10 Menschen an Drogen gestorben sein sollen ("Cambodian people don't care about tourist life, they only care about money", O-Ton unseres Hostel-Vaters), scheint so auch recht sicher zu sein. An Drogen haben wir ja aber ohnehin kein Interesse und so haben wir uns auch nie allzu lange unten aufgehalten, wo ein paar der älteren Hostelbewohner gerne zu jeder Tages- und Nachtzeit bei zu rauchender "Medizin" zusammensaßen, als hätte das Leben sie einfach hier ausgespuckt, weil es ohnehin keine Perspektive mehr für sie sah... 


Wie auch immer: um solche Leute lässt sich ja ein großer Bogen schlagen und Phnom Penh ist einfach viel zu schade dafür, nur auf Drogenkonsum und Sex mit Kindern (gegen den mittlerweile sehr scharf vorgegangen wird: keine Ecke ohne Schilder mit Telefonnummern) reduziert zu werden. Wir kommen sicherlich noch einmal wieder her: und wenn es nur ein Zwischenstopp auf einer der zukünftigen Asienreisen werden sollte! :-) 


Liebe Grüße
Stefan und Nina
























































1 Kommentar:

  1. Das Schaf!!! Gleich 2 mal hab ich es gesehen :-) und Schaf, wie war die Aussicht? P.S. Mir geht es soweit ganz gut. 1. Tag im KH soweit gut überstanden. Heute gibt es eine höhere Dosis. Bis auf Pusteln, Rötungen und Juckreiz zum Glück noch nichts. Aber in den 5 Spritzen war auch mehr Wasser als Gift.
    LG

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