Freitag, 27. Juli 2012

Insel Mindoro: Sabang in Puerto Galera



Liebe Leser,

so: nach einem harten Kampf um das Recht, uns selbst ein Taxi rufen zu dürfen (die Jungs können einen auch unheimlich nerven!!!), das uns von der Busstation zu unserem Hostel in Manila bringen sollte, einer Nacht dort und der anschließenden Reise mit Bus und Boot, sind wir in Sabang, Puerto Galera auf der Insel Mindoro angekommen und haben auch gleich ein Zimmer bei John von Dive VIP am Strand bekommen! Schon vom Pier aus konnte Nina den Namen am Haus blitzen sehen und keine drei Minuten später standen wir auch schon in unserem wunderschönen Bungalowzimmer mit Terrasse, keine 10 Meter vom Strand entfernt und zu absoluten Spitzenkonditionen! :-) Die kleine Kakerlake im Badezimmer hat uns, nach einer Nacht im Keller eines Hostels in Manila, nicht sonderlich gestört und doch waren wir froh, ein Spray gekauft zu haben, nachdem wir nach dem Abendessen die Badezimmertür öffneten und uns gleich acht (!) von ihnen entgegen rannten (1,5m/s schnell sind diese Viecher)! Bäääh! Nach ein bisschen erschrockenem Gekreische gelang es uns aber mit vereinten Kräften (Stefan an der Taschenlampe, Nina an der Spraydose), in erstaunlich kurzer Zeit, unser Domizil absolut (ich betone: absolut!) tierfrei (das Schaf konnten wir gerade noch so zum Bleiben überreden...) zu gestalten! :-) Und nachdem wir zusätzlich zur Schulung unserer Massenmörderkompetenzen auf die Idee kamen, das Abflussrohr der Dusche zu verstopfen, hatten wir auch absolute Ruhe vor den Viechern. Das amerikanische Fernsehprogramm versprach einen gemütlichen ersten Abend mit Eis, Schokoriegeln, Chips, lokalem Bier und Kinderschnaps (entspricht „Sprite“; Ninas Eltern mögen sich hiermit an die Seehundgläschen auf Baltrum erinnern...;-)), bis das erste Mal der Strom ausfiel. Der Generator sprang aber fast sofort an und so war alles überhaupt gar kein Problem: Wir kennen das ja auch schon von anderen Urlauben, in denen wir bereits mehrfach festgestellt haben, dass man sich mit allem arrangieren kann. ;-) 

Ein Wort zu John am Morgen und das Bild der gesammelten Kakerlaken-Trophäen in einer Wasserflasche gepaart mit dem Hinweis, dass sie wohl aus dem Abflussrohr in der Wand kamen und schon war das Problem beseitigt, als wir vom Tauchen zurück kamen! :-) Noch ein bisschen Spray an das neue Gitterlein und an die Türschwellen, zur Vorsicht, und für den Rest der Woche hat's die kleinen Tierchen schon auf der Terrasse umgehauen. Bis es sich wohl 'rumgesprochen hatte, oder eben der Anblick des Wasserflaschenfriedhofs abschreckend genug wirkte, jedenfalls haben wir danach keine mehr gesehen! :-)

Sabang an sich ist ein kleiner Abschnitt der Nordküste der Insel Mindoro und gehört zu der Stadt (wenn man sie denn nicht lieber als ‚Dorf’ bezeichnen möchte) Puerto Galera. Der ganze Küstenstreifen ist übersäht mit Tauchschulen und Restaurants mit Meerblick und trotzdem wirkt er lange nicht so überladen wie beispielsweise Ko Tao in Thailand. Auch hier ist auffällig, dass viele eher ältere Männer nicht asiatischer Herkunft erstaunlich junge philippinische Frauen bei sich haben, was definitiv gewöhnungsbedürftig ist. Uns wundert vor allem, dass die Frauen ihre Langeweile für Außenstehende einerseits so richtig zur Schau stellen, andererseits müssten sie doch wissen, was wir denken, wenn wir sie mit älteren Männern zusammen sehen und trotzdem scheint ihnen das nicht einmal im Mindesten unangenehm zu sein, was uns schon ein bisschen verwirrt: Was wohl ihre Familien von ihnen denken?! Viele von ihnen sind aber auch mit Nicht-Asiaten verheiratet, die sich hier niedergelassen haben. Bei diesen Pärchen ist der Altersunterschied dann auch nicht gaaaaanz so groß. Na, wo die ‚Liebe’ (zu was oder wem auch immer) halt hinfällt... ;-)



Auch hier sind die Menschen jedenfalls unheimlich nett und hilfsbereit. Viele von ihnen singen oft vor sich hin, egal, was sie gerade tun oder wer ihnen dabei zuhören könnte und ihre Stimmen sind wirklich schön! Die fliegenden Verkäufer lassen sich relativ schnell abwimmeln und jeder versucht, dir deinen Aufenthalt hier so schön und angenehm wie möglich zu machen. John, unser Tauchlehrer und Vermieter, zum Beispiel, hat uns einfach noch den Schlüssel zum Appartement nebenan gegeben, weil es, im Gegensatz zu unserem, eine voll ausgestattete Küche hat, in der wir so richtig kochen konnten, solange es noch frei war! :-) Das war spitze, weil Essen gehen hier doch ganz schön ins Geld gegangen wäre... So konnten wir aber einfach einkaufen gehen und kochen und heißes Wasser für Milo-Kakao und Kaffee war auch gesichert. 

Das Steak-Restaurant oben d'rüber gehört einem deutschen Metzgermeister, Papa-Fred, und das Essen ist einfach fantastisch! :-) Auch er war sehr nett und hat uns sogar angeboten, außerhalb der Speisekarte für uns zu kochen, falls wir 'mal auf irgendetwas Spezielles Lust hätten! :-) 

Lynn, das ‚Mädchen für alles’ hier, ist einfach ein Engel: sie ist immer höflich, sehr zuvorkommend und freut sich ehrlich, uns zu sehen, auch wenn wir uns einfach nur zufällig auf der kleinen Einkaufsstraße begegnen. Zum Abschied gerade hat Nina sie um ein gemeinsames Bild gebeten und da war sie plötzlich ganz schüchtern! :-) Am liebsten hätten wir sie mit nach Hause genommen, sie ist einfach total lieb, nett und immer fröhlich! 

Inzwischen sind wir auch sogar schon bei unserer fliegenden Obsthändlerin kreditwürdig, was auf jeden Fall etwas heißen soll! Wir haben aber lieber doch immer gleich bezahlt, schließlich ist der Weg zu unserem Bungalowlein ja nur ein Katzensprung. :-) Jeden Tag kam sie vorbei, wenn wir von unserem ersten Tauchgang zurückkamen, und hat uns leckere frische Früchte angeboten. :-) 

Eigentlich ist das da vorne wohl unser Lieblingsplatz gewesen, die Tauchschule im Rücken, eine Starbucks-Tasse mit Kakao und Kaffee gefüllt, das Meer vor und das Leben und herzensgute Menschen gleich um uns herum! So lässt es sich sehr gut leben, haben wir ganz verträumt festgestellt. :-)

Gestern war ein älterer Herr da, der Nina zwar auf Philippinisch, aber mit vielen Gesten und Lächeln zu verstehen gegeben hat, dass er zum Müllauflesen und Unkrautjäten da sei. Das Erzählen hat er mit so viel Leidenschaft und Hingabe gemacht, dass man ihn einfach nur ins Herz schließen konnte. :-)


Dasselbe gilt auch für Bart und Krysia, einem polnischen Pärchen, das den Bungalow nebenan bewohnt hat und mit denen wir sowohl unter als auch über Wasser unheimlich viele schöne Stunden verbracht haben. Bestimmt, nein, ganz sicher sogar, werden wir die beiden wiedersehen! Schon allein für Kokosnussrum-Ananassaft-Drinks, von denen wir dank der beiden gar nicht so richtig genug kriegen konnten! :-) Auch das Billardspielen am letzten gemeinsamen Abend und das Essen mit den beiden und John in Freds Steakhaus werden wir wohl nicht vergessen! :-) Zu Feiern gab es ja in den letzten Tagen genug, aber dazu in späteren Einträgen mehr, lasst euch überraschen! :-) 

Die Menschen jedenfalls, die wir hier kennenlernen durften, sind einfach alle so herzlich, dass wir uns sehr zu Hause gefühlt haben. Wenn wir also jetzt an Puerto Galera denken, dann immer mit einem sehr wohlig warmen Gefühl in der Brustgegend, was unheimlich schön ist. Auch Coco, der Hund von Johns Freundin und natürlich auch sie selbst haben viel dazu beigetragen, dass wir uns so sehr wohl gefühlt haben.

Das Meer ist schön warm, klar und lädt zum Tauchen ein, was wir auch gleich an unserem ersten Morgen hier ausprobiert haben. Aber zum Tauchen mehr im nächsten Post. Lasst euch schon einmal gesagt sein, dass wir hier definitiv ein bisschen mehr Zeit verbracht haben als ursprünglich geplant, denn schon nach unserem ersten Tag hier gefiel es uns so gut, dass wir gar nicht so gerne wieder abreisen wollten... ;-)



Liebe Grüße

Stefan und Nina





















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